Politik

Brombeer-Koalition: Jeden Samstag Arbeiten müssen?

Für den Einzelhandel im Kyffhäuserkreis stehen freie Samstage auf dem Spiel. Gewerkschaft kritisiert Pläne das Ladenöffnungsgesetz zu ändern.

Erfurt. Freie Samstage beim Einzelhandel im Kyffhäuserkreis stehen auf dem Spiel – Gewerkschaft kritisiert Brombeer-Koalition: Auf den Einzelhandel – und damit auch auf die rund 600 Beschäftigten der Bäckereien und Fleischereien im Kyffhäuserkreis – kommt mehr Arbeit an den Wochenenden zu. Das befürchtet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Thüringen.

Konkret gehe es um zwei arbeitsfreie Samstage im Monat, die das Ladenöffnungsgesetz bislang garantiere. „Genau die will die Brombeer-Koalition jetzt nämlich kippen. CDU, SPD und BSW sprechen in ihrem Koalitionsvertrag zunächst zwar nur lapidar von einer ‚Modernisierung des Ladenöffnungsgesetzes‘. Dahinter steckt jedoch die CDU mit dem Ziel, die Arbeit an allen Samstagen möglich zu machen“, sagt Jens Löbel von der NGG Thüringen.

Einen Vorgeschmack darauf, wie das Abschaffen von freien Samstagen funktionieren solle, habe die CDU bereits in ihrem Wahlprogramm gegeben: „Da ist davon die Rede, mit der ‚Bevormundung bei Samstagsarbeit‘ Schluss zu machen“, so Jens Löbel. Der Geschäftsführer der NGG Thüringen warnt SPD und BSW davor, dies zuzulassen.
„Geht der Plan der CDU auf, dann wird künftig jeder Beschäftigte an jedem Samstag für die Arbeit im Einzelhandel zur Verfügung stehen. Genau das werden die Arbeitgeber für sich nutzen und ihre Beschäftigten künftig häufiger für Samstagsarbeit einteilen“, warnt NGG-Geschäftsführer Löbel. Das bedeute das Ende von regelmäßigen freien Samstagen. Unternehmungen mit Familie und Freunden kämen zu kurz. „Und das wäre für viele auch das Ende vom ehrenamtlichen Engagement: Feuerwehrübungen laufen nun mal samstags“, so Jens Löbel.

Die NGG Thüringen appelliert deshalb an SPD und BSW, beim „Herumschrauben der CDU am Ladenöffnungsgesetz“ nicht mitzumachen. Die Gewerkschaft ruft dabei der SPD ihr Wahlprogramm in Erinnerung, in dem sie sich gegen ein Aufweichen beim Ladenöffnungsgesetz ausgesprochen habe.

„Gerade Bäckerei-Beschäftigte würde eine zusätzliche Samstagsarbeit besonders hart treffen. Immerhin wird in Bäckereien auch jetzt schon sonntags gearbeitet. Fachverkäuferinnen hätten dann total kaputte Wochenenden“, sagt Jens Löbel. Die NGG Thüringen setzte sich dafür ein, die Regelung der zwei garantierten freien Samstage nicht nur zu erhalten, sondern auch auf die Beschäftigten im Gastgewerbe auszuweiten.
Dieser Artikel erschien zuerst am 16.12.2024 in der Arterner Zeitung.
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Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

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